Seele UND SEHEN

14. Oktober 2021
Seele und Sehen

Wieso werden die Augen als Spiegel der Seele bezeichnet?
Ein Spiegel macht sichtbar, was du sonst an dir selbst nicht wahrnehmen kannst, z. B. das eigene Gesicht und vor allem die eigenen Augen. Wenn du in den Spiegel schaust, dann siehst du deinen Gesichts- und Augenausdruck, deinen seelischen Zustand, das eigene Wesen und erkennst die momentane Gemütsverfassung. Im Gegensatz zu den Ohren, die wir nicht beliebig abschalten können, ist das Sehen der Augen dank der Lider ausschaltbar, z. B. im Schlaf oder zum Ausruhen. Du kannst bewusst die Augen schließen, um dich der Innenwelt zuzuwenden, z. B. bei Meditation. Andererseits besteht dadurch die Möglichkeit, sich vor der Außenwelt zu schützen. Hinter Funktionsstörungen der Augen verbergen sich oft seelische Probleme. Es kann dabei um Verluste und Trennungen gehen (Familie, Arbeit, Besitz) oder um Schwierigkeiten mit Distanz und Nähe, um unterdrückte Emotionen…
Du kannst dir im Zusammenhang mit Augensymptomen folgende Fragen stellen:

Was kann, will und darf ich nicht sehen bzw. wahrhaben?

Wovor verschließe ich die Augen?

Was kann ich nicht mehr klarsehen – wovor habe ich Angst?

Warum habe ich Angst, in die Zukunft zu schauen?

Warum habe ich Angst, das eigene Leben anzuschauen?

Was stört mich an meiner Lebenssituation, dass ich nicht mehr hinsehen kann und will?

Stress ist zu ca. 90% die Ursache für Erkrankungen (lt. WHO), dazu zählen auch Augenerkrankungen und Sehfehler. Stress kann kurzsichtig machen.
In Stresssituationen reagieren wir instinktiv. Wir spannen die Muskeln an, gehen in eine Abwehrstellung, sind aktiviert für den Kampf. Kampf war ursprünglich ein Nahkampf, meist Zweikampf. Das Auge muss sich akut und stark auf die Nähe einstellen und wird kurzzeitig kurzsichtig. Wenn es diesen Nahkampf in alter Weise auch nicht mehr gibt, so reagiert das Auge immer noch ähnlich.
In unserer modernen Welt wird jedoch kein sprunghafter Abwehrkampf mehr verlangt, in dem wir unsere aufgestauten Energien abreagieren können. Zusätzlicher Druck am Arbeitsplatz und Belastungen in der Familie und verstärken das Symptom. Die Verkrampfung bleibt in den Muskeln bestehen, wenn wir uns nicht entladen und entspannen können. Dies kann zu Sehstörungen führen.
Für die Brechkraft der Linse ist der innere Ringmuskel zuständig, um in die Ferne und in die Nähe zu schauen. Durch den Vorgang der Akkommodation (Anpassung) wird die Linse dicker oder dünner. Beim Blick in die Nähe zieht sich der Ringmuskel zusammen und die Linse nimmt eine kugelige Form an. Bleibt durch permanente Naharbeit dieser Spannungszustand erhalten, dann bleibt das Auge auf die Nähe eingestellt und kann sich nicht mehr entspannen, was für das Sehen in die Ferne erforderlich ist.
Hier wäre die richtige Therapie, Entspannungsmethoden und spezielle Augenübungen.
Meistens wird jedoch eine Brille angepasst, die Störung damit überdeckt und nur scheinbar zum Verschwinden gebracht.
Das Nachlassen der Sehschärfe kann ein Anstoß zu Veränderung sein, einen neuen Weg zu gehen, einen Sinn sehen und durchaus ein Impuls für eine positive Zukunft. Diesen Ruf der Seele zu hören und zu sehen ist die Chance, um die Welt mit neuen Augen zu sehen!